Legend of Princess – Oh Link, wie schön war doch damals die 2D-Welt

*WARNUNG* Dieser Eintrag wurde unter dem Einfluss größt möglicher Retroliebe geschrieben. Sein Autor war während dieses Zustands der Illusion zu keiner Zeit in der Lage rational zu denken. *WARNUNG ENDE*

The Legend of Zelda: A Link to the Past ScreenshotOh Link, du treuester, tapferster und aufrichtigster Held aller meiner Jungendhelden. Wie sehr habe ich es genossen mit dir gegen den abscheulichen Ganon durch die Tempel der Hyrules zu kämpfen. Egal wie düster das Verließ auch sein mochte oder wie hart der Kampf auch war, auf der Suche nach den drei Amuletten, dem Masterschwert und der Mondperle durchlebten wir ein wunderbares Abenteuer.

Alles fing an mit einer Vision, einer überaus schrecklichen Ahnung, die dich im Traum ereilte. Prinzessin Zelda wurde entführt und ebenso wie die andere Weisen in der Schattenwelt Ganons gefangen gehalten. Sie hofft auf deine und natürlich meine Hilfe. Natürlich konnten wir das nicht ausschlagen, doch wie unerfahren wir damals waren. Nur durch Glück konnten wir überhaupt in das Schloss gelangen. Ohne Schwert und Schild wären wir machtlos gewesen und ohne die Güte deines Onkels hätten wir diese beiden treuen Begleiter nie bekommen.

Was für ein erhabenes und erleichterndes Gefühl verbreitete sich in meinem Geist als wir endlich Prinzessin Zelda gefunden hatten und wie sehr füchtete ich mich vor den Prüfungen, um die drei Amulette für das Masterschwert zu erhalten. Doch wir meisterten diese Prüfungen, die nicht unsere letzten sein sollten, mit Tapferkeit und Mut. Ich fühlte mich wie ein Allmächtiger als ich endlich mit dir das Masterschwert aus dem Sockel im dunklen Wald ziehen durfte. Aber wie unerfahren und leichtgläubig wir selbst in diesem Moment noch waren. Wie wenig wir wirklich vom abscheulichen Plan Ganons wussten. Es dauerte nur Sekunden und unser soeben gewonnenes Glück verschwandt wieder. Eine neue Vision, dieses Mal noch abscheulicher und schrecklicher suchte uns heim: die Wachen Hyrules waren in die Kathedrale des Priesters vorgedrungen, Ganon wurde immer mächtiger, die Lage erneut aussichtslos.

In der Kathedrale angekommen offenbarte sich uns ein Bild des Chaos, dass uns beinahe an den Rand der Verzweiflung trieb. Der Priester lag im Sterben und die Prinzessin wurde von Ganon ins Reich der Schattenwelt entführt. Nun war also unsere Zeit gekommen, wir nahmen all unseren Mut zusammen und reisten ins Reich der Schatten. Hier erwartete uns eine erneute Prüfung. Um endgültig gegen Ganon kämpfen zu können mussten wir die sieben Weisen aus verschiedenen Zellen innerhalb der Schattenwelt befreien. Nur mit deren Hilfe waren wir in der Lage zu Ganons Turm, indem sich seine Scheingestalt Agahnim aufhielt, vorzudringen.

Der Endkampf gegen Agahnim und Ganon war für mich eine Zitter- und Schweißperlenpartie erster Güte. Nie mehr sollte mich ein Zelda-Teil so sehr prägen.  Das für damalige Verhältnisse ausgefeilte Kampfsystem, die unglaubich liebevoll gestaltete Spielwelt, die abwechslungsreiche und spannend erzählte Handlung und der sucht-erzeugende Soundtrack. Das alles gab es zwar auch in den Nachfolgern „Ocarina of Time“ und „Majora’s Mask“, doch beide Teile, ebenso wie „The Wind Waker“ sollte nie mehr dieses Gefühl der totalen Videospielerlösung in mir auslösen.

The Legend of PrincessGut, dass es 4,5 Millionen „A Link to the Past“-Käufer da draußen gibt und noch besser wenn einer davon ein kleines 2D-Jump-n`-Run veröffentlich, dass die gute alte Zeit wieder aufleben lässt.

Zwar erinnert die Perspektive in „Legend of Princess“ eher an den zweiten Zelda-Teil „The Adventure of Link“, aber trotzdem: es ist liebevoll gestaltet, spielt sich verdammt einfach, ein Schwert und ein Schild hat es auch sowie fiese Gegner und es ist in 2D! Gemeinsam mit eurem namenlosen Helden, der frappierend an Link erinnert (Nintendo lass dieses Spiel am Leben, bitte), metzel und hüpft ihr euch durch eine quietschbunte Spielwelt voll mit Fledermäusen und anderem Ungeziefer. Mehr bietet „Legend of Princess“ nicht. Keine Story, kein zweites Level und auch keine Party. Trotzdem versprüht es diesen eigenartigen Reiz eines „Link to the Past“ für mich. Eben weil es sich so unbeschwert spielt,  es so verdammt Retro aussieht und einen klasse Soundtrackt hat. Joakim Sandberg hat dieses wunderbare Spiel erschaffen und mir gerade ein Stück meiner Videospielvergangenheit wieder geschenkt. Herzlichen Dank dafür.

Retroliebe: Resident Evil

resident_evil_logo_150605Resident Evil ist eines der wenigen Spiele an die ich mich gerne zurück erinnere, obwohl ich es nie bis zum Ende durchgespielt hab (zum Glück stehe ich damit nicht ganz alleine da). Es mag wohl so anno 1999 gewesen sein als ich damals bei unserem örtlichen Videospieldealer aka Supermarkt aka Marktkauf die White-Label-Edition der PC-Fassung von Resident Evil für nen Zwanni im Regal entdeckt habe.

Damals hatte ich von Videospielen eher weniger Ahnung, soll heißen, ich las weder PC Games noch GameStar und so ist es meinem damaligen Alter geschuldet, dass ich dunkle Herrenhäuser plus markige Zombies inklusive eines USK-Ab-18-Aufklebers als reizvoll genug fand, um mein ganzes Taschengeld in diesen Titel zu pumpen, von dem ich noch nie zuvor gehört hatte. Ich sollte es später nie bereuen.

Zu Hause angekommen verriegelte ich meine Zimmertür, freute mich noch einmal diebisch, dass Jugenschutz vor Steinhäuser und Co. in Deutschland kein sehr prominentes Thema war und installierte Capcoms kleines Horrorspektakel. Nachdem das nach heutigen Maßstäben extrem billige Intro über den Screen flimmerte fand man sich leicht verunsichert im Herrenhaus mitten im Nirgendwo von Racoon Forest wieder. Die Handlung bis dahin ist einfach aber effektiv.Chris Redfield und Jill Valentine, eure beiden Spielgefährten, gehören dem S.T.A.R.S.-Team an und sind auf der Suche nach dem Bravo-Team, welches nach einem Hubschrauberabsturz als verschollen gilt. Ursprünglich war das Bravo-Team damit beauftragt worden, mysteriöse Mordfälle mit stark verkrüppelten Leichen in der Nähe von Raccon City zu untersuchen. Das und die Aufspürung der verbliebenen Bravo-Mitglieder soll erstmal als eure Hauptaufgabe gelten. Den wirklichen Grund für euren Einsatz sollt ihr aber erst viel später heraus finden.

Die ersten 20 Minuten im Herrenhaus stellen für mich bis heute ein unvergessenes Erlebnis dar. Als Chris Redfield schlug ich mich alleine durch das wenig ergiebige Esszimmer des Anwesens. Die laute meiner Schritte hallten bedrohlich in dem nicht ganz leeren Zimmer, von Draußen hörte ich leise ein paar komische Geräusche, leicht verunsichert aber mit ausreichenden Mitteln der Selbstverteidigung, welche ich ab da an nur noch in sehr begrenzten Umfang zur Verfügung haben sollte, beschloss ich in den Flur zum nächsten Zimmer zu gehen. Im Flur angekommen lockten mich bedrohliche Geräusche in den hinteren Teil des dunklen Ganges. Pause, Cutscene, Schock, Schuss, noch ein Schuss und schon lag er am Boden, der erste Zombie.

Resident Evil lebte von diesen Momenten und schaffte es durchgehend eine düstere, geheimnisvolle und zudem schreckhafte Atmosphäre aufzubauen. Schreibmaschienen, Farbbänder, grüne Pflanzen, der T-Virus, Umbrella und mutierte Hunde wurden zum Inbegriff des Grauens für jeden Horror-Enthusiasten. Ebenso leider auch die übersichtliche Kameraperspektive, welche einen blind auf eine Riesenschlage, umherfliegende Raaben und unlokalisierbare Höllenhunde feuern ließ. Wer zudem wie ich noch nicht genug vom Schwierigkeitsgrad gebdeutelt warl ieß sich auf die vollkommen indiskutable Tastatur-Steuerung der PC-Version ein. Aus heutiger Sicht betrachtet ist Resident Evil eigentlich eher ein durchschnittliches Horrorspiel mit einer fesselnden Atmosphäre, einer gut erzählten Geschichte erkauft durch ein Gameplay das ungefähr so fair ist wie die Gewinnchancen bei Lotto hoch.

Ein guter Freund von mir schaffte den ersten Teil sogar auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad noch in Rekordzeit, man mag sich danach sicherlich wie ein waschechter Mann, nein besser noch, wie Bruce Willis nach der Fahrstuhlfahrt im Nakatomi-Plaza fühlen, bei mir war nach der kaum wahrnehmbaren, da nie sichtbaren Schlange endgültig schluss. Weiter, und ich schäme mich nicht im Ansatz dafür, hab ich Resident Evil nie gespielt. Selbst die GameCube-Neuauflage hat mich dazu nie gereizt und das obwohl sie seit zwei Jahren bei mir im Regal neben Resident Evil 4 steht. Ich möchte diesen Titel einfach als ein grandioses Machwerk digitaler Schaffenskunst in Erinnerung behalten und weiß,  dass es das ist. Wiederworte sind übrigens keine erwünscht. Resident Evil = Survivor-Horrorgame-Gott, das gilt erst recht für diese elenden Silent-Hill-Pussies. Silent Hill my Ass, ihr lieben und nun geht weiter Teetrinken und Dame-Spielen.

Retroliebe: Pizza Connection

Es muss so ungefähr 1996 gewesen sein als ich das erste Mal auf dem Bildschirm meines besten Freundes wie gebannt auf dieses Spiel geschaut hab. Ihr müsst wissen, dass mich Wirtschaftssimulationen schon mein ganzes Videospielleben begleiten. Ich mag einfach die Vorstellung selbst Geschäftsmann eines expandierenden Imperiums zu sein, egal ob es sich dabei um Pizzen, Transporte, Öl, Schmuggelware oder sonst irgendetwas handelt. Vielleicht kompensiere ich damit auch nur, meine Unfähigkeit durchgehen rationale Entscheidungen treffen zu können. Ich bin also eigentlich eher ein Mensch, der besser keine große Firma leiten sollte. Ich bin einfach zu gutmütig dafür.

Nun aber zurück zu Pizza Connection. Der Grund warum mich dieses Spiel vom ersten Moment an begeisterte, war die Möglichkeit, seine Pizzen selbst zu belegen. Zwar musste man um seine Pizzeria am Laufen halten zu können auch Standard-Pizzen wie Hawaii oder Vier-Jahreszeiten im Programm haben (entsprechende Vorlagen musste man dem Pizza-Kochbuch entnehmen), im Endeffekt war der eigenen Kreativität eigentlich nur durch die Zutatenauswahl Grenzen gesetzt. Dabei kamen die verrücktesten Kreationen raus. Von Tunfish-Pizza mit Erdbeeren und Knoblauch, bis hin zu meiner „El Monster“ genannten Pizza mit ganzen Hummer-Teilen an Kaviar mit Shrimps und Spinat und einigen Zutaten, die mir leider entfallen sind. Ich konnte stundenlang mit meinen Freunden vor diesem Spiel sitzen und die abgefahrensten Pizzen erschaffen.

Daneben war das Spiel an sich auch recht unterhaltsam. Wer es in der Pizza-Tycoon-Welt (so der englische Titel) zu etwas bringen wollte, musste auch schon mal den Bürgermeister bestechen oder Aufträge für die Mafia durchführen. Da gabs von Botenfahrten bis hin zu Mordanschlägen so ziemlich alle (un-)möglichen Missionen zu erfüllen. Je nachdem wie erfolgreich man dabei war, stieg man so immer schneller auf der Karriereleiter auf. Vom einfachen Botenjungen bis hin zum Paten war es dabei ein weiter Weg. Wer zudem zu viel mit der Unterwelt zu tun hatte konnte nur schwer seinen Status in der Oberwelt verbessern.

Pizza Connection wirkte mit seiner niedlichen Grafik und den vielen ironischen Anspielungen auf Vorurteile und klassische Mafia-Streifen zwar wie ein lustiges, kurzweiliges Spiel, hinter dieser Fassade stecke aber eine umfangreiche und nicht ganz leichte Wirtschaftssimulation. Wer Kunden in seinem Restaurant haben wollte musste dafür Werben. Werbung war und ist teuer also müssen Kredite her. Banken geben aber nicht jedem Trottel gleich mehrere hunderttausend Mark also musste man erst einmal klein anfangen. Ein paar Handzettel und ein gemieteter Laden mit eher zweckmäßiger Ausstattung in einer nicht so schönen Gegend war dann das Ergebnis. Wenn das Restaurant-Geschäft am Anfang nicht gut anlief, lag das meist an schlechten Waren oder daran, dass die Tomaten mal wieder ausgegangen waren. An gutes Personal war meist auch nicht so denken. Erste Mafia-Aufträge haben bei mir damals schon so manche Insolvenz abgewendet.

Für mich ist und bleibt Pizza Connection eine der besten Wirtschaftssimulationen. Der Spaßfaktor war durch die Kreation von Pizzen, die Mafia-Aufträge sowie die schrulligen Charaktere gesichert, die dahinter liegenden Simulation durchaus intelligent und Schönheitsfehler quasi kaum existent. Klar, die Lagerverwaltung war grausam und das ewige Eintippen von Telefonnummern hat genervt, hatte man aber erst einmal seine eigene Restaurant-Kette und konnte in Ruhe eigene Pizzen zusammenbasteln und die Konkurrenz ärgern, machte mir Pizza Connection mehr Spaß als es z.B. Die Gilde viele Jahre später tat.

Steam-Klon für Retro-Games angekündigt

Ich mag Retro-Games. Einige Klassiker wie Age of Empires 2, TOCA 2, MadTV, Ultima 7, Fallout 2 und MDK spiele ich mindestens einmal im Jahr zumindest nochmal kurz an. Andere würde ich gerne wieder anspielen, habe aber entweder die CDs nicht mehr (Umziehen ist scheiße), oder die Vollversion mir damals von nem Kumpel geliehen.

Auf Ebay hab ich prinzipiell nach einigen schlechten Erfahrungen keine Lust und Kaufhäuser auf Verdacht abklappern gehört nicht zu meinen Hobbies. Gut, dass es die Jungs von CD-Project und damit Gog.com (Junge, die Domain muss teuer gewesen sein, dreistellig und Top-Level) gibt. Auf Gog, passenderweise die Abkürzung für Good Old Games, kann man Spieleklassiker vergangener Tage downloaden. Das ist natürlich nicht kostenlos, schließlich werden manche Titel extra für Windows XP und Vista angepasst und auch zukünftig noch mit Addons und Patches versorgt. Trotzdem ist der Preis mit 5,99 USD bis 9,99 USD dem Euro sei dank sehr, sehr fair.

Das Beste an Gog.com ist aber, dass die runterladbaren Retro-Titel absolut DRM-frei sind. Das heißt kein nerviger Kopierschutz, der einem irgendwann wenn die Seite nicht mehr existieren sollte erzählt, man habe den Titel noch richtig aktiviert. Wer will kann seine kleine Spielesammlung dann auch ohne Probleme auf CDs oder DVDs sichern. Da gebe ich für extra angepasste, kopierschutzbefreite und sogar noch mit Patchgarantie versehene Klassiker gerne unter 10 Euro aus. Jungs, lasst euch knuddeln, ich freu mich schon. Mein Anmeldung zum Betatest ist übrigens gerade raus.

Retrospektive 2008 – Retro ist in und cool und sowieso

Allein deswegen lohnt sich der Besuch der „Retrospektive 2008“ schon. Insgesamt darf man hier gut 25 Jahre Video- und Computerspielhistorie begutachten. Und wem das alleine noch nicht reicht, der kann sein sauer verdientes Geld auch noch aufm gleichzeitig stattfindenden Flohmarkt auf den Kopf hauen.

Stattfinden tut das Ganze übrigens vom 26. und 27. Juli 2008 – 9:00-19:00 Uhr im total zentralen Südoldenburg. Das ist blöd für diejenigen ohne Auto, weil mit Bahn anreisen in kleine Städte eh immer blöd ist – lang lebe der schlechte Nahverkehr in diesen Regionen.Dafür kostet der Eintritt sage und schreibe einen Euro, das sollte man sich also noch so gerade leisten können.

Wer sich schon einmal ein klein wenig auf Retro einstimmen möchte, sollte einmal folgende Linktipps von mir beherzigen:

  • kultpower.de – Riesiges Archiv mit Testberichten und Cover der guten alten Powerplay, ASM, Amiga und PC Joker, sowie dutzend anderen weniger bekannten Spielemagazine. Achja, damals hat Lesen noch Spaß gemacht.
  • thelagecy.de – Umfangreichstes Spielearchiv im deutschen Raum.  Übersichtlich gestaltet und dank Frames-Architektur perfekter Retrostyle.
  • retrogames.info – Verein zur „Arterhaltung“ der Retro-Spielerei. Lobenswerte Mission und ein paar nette Informationen zum Retrogamen. Was will das Spielerherz mehr?
  • 8bit-museum.de – Sehr schöne Übersicht über alle Heimkonsolen und sonstiges Gerät, was jemals Videospiele abspielen konnte. Unbedingt anschauen!
  • achtbit.de – Schöne Übersicht über alle möglichen Bücher zum Thema Retrozocken. Jaa, Print ist halt doch nicht tot.
  • mobygames.com – So wie The Lagecy von oben, nur größer und komplett auf englisch. DAS Nachschlagewerk für Spieleinformationen schlechthin.

So, damit dürftet ihr genug Input für die nächsten zwei Wochen haben, trotzdem: Texturmatsch.de-Lesen nicht vergessen 😉