Wie das Internet meinen Fernseher getötet hat

Ein Mord. Tatverdächtiger: das Internet. Texturmatsch.de klärt auf.

Zugegeben, vermutlich gab es Komplizen. Darf ich vorstellen ?

Auslöser für diese Attentat war wohl ohne Zweifel mein PC höchstpersönlich. Denn Videospiele faszinieren jeden, vorausgesetzt man lässt sich darauf ein, allein schon durch ihr um ein vielfach höheres Entertainmentniveau, mittendrin statt nur dabei. Und wenn man es zulässt, dann wächst diese Faszination noch viel weiter. Es werden Berichte, Fanbilder, Fanvideos usw. gesucht und so wird ganz unbewusst das Medium gewechselt.

Willkommen im Internet. Von hier aus ist es nur noch eine Frage der Zeit. Vielleicht wird der Fernseher nochmal für favorisierte Sendungen eingeschaltet, jedoch nur solang bis am Ende eben dieser Sendung auf die Möglichkeit hingewiesen wird, alle Folgen im Nachhinein auf der eingeblendeten www.-Adresse nachzuholen. Oder, wenn es der der IQ zulässt, kommt man auch von alleine darauf.

„Und was ist mit den großen „Free-TV Blockbustern““, schreit mir Sonja Kraus imaginär entgegen. „Videothek oder Kino.to“ schreie ich zurück. Herrliche Stille breitet sich in meinem Kopf aus.

Unerwähnt sollte jedoch auch der Zeit Faktor nicht bleiben. Das Internet, mit all seinen Möglichkeiten, steht den ganzen Tag bereit, 24 Stunden kann geladen werden was beliebt. Es richtet sich nach dem Benutzer. Anders beim fernsehen, hier muss sich der Benutzer nach dem Medium richten. Ein großer Nachteil und meiner Meinung nach der endgültige Todesstoß.

Aber warum versuche ich hier eigentlich anderen diesen Mord anzuhängen ? Wer entfernte den Fernseher denn letztendlich mit seinen eigenen Händen aus diesem Zimmer ?

Somit wird hierraus ein Selbstgeständnis, Mord im Affekt, ich gestehe. Ob ich Reue zeigen werde ? Wohl kaum. Eine letzte Bitte hätte ich dann doch noch, eine Zelle ohne Fernsehgerät. Selbstbeherrschung liegt mir nicht und die Versuchung wäre dann doch zu groß. Das ist auch schon alles, Danke.

Gelandet bin ich am Ende hier, weg von hirnlosem TV-gezappe und hin zu einem hoffentlich guten Blog–Debüt.