Bitte jetzt nicht falsch verstehen, „The Interview“ ist beleibe kein schlechter Film und hebt sich immer noch angenehm von anderen Genrefilmen ab. Trotzdem passt mir da irgendetwas nicht. Nicht etwa, dass Sienna Miller und Steve Buscemi keine guten Schauspieler sind. Nein, das ist es einfach nicht. Nur die beiden zusammen, das geht nicht, das passt irgendwie nicht.
Klar, mir ist durchaus bewusst, dass der Film genau darauf abziehlt. Die beiden Personen sollen sich ja nicht mögen. Nur habe ich als Zuschauer den Eindruck, Steve und Sienna zusammen, ohne Kamera, das würde irgendwie funktionieren. Und genau das passt irgendwie nicht.
Gespieltes und Realität – das hat oft wenig miteinander zu tun. Robert de Niro und Joe Pesci konnten sich hinter der Kamera auch nie ausstehen, musste davor aber eine perfekt funktioierende „Familie“ miemen. Das ging damals grandios, nur eben bei Sieanna und Steve nicht. Da wirkt der Konflikt manchmal einfach nicht mehr glaubwürdig genug.
Wenn er Sie küsst, nachdem er gekonnt provoziert worden ist. Das ist so eine Szene. Man hat als Zuschauer nicht das Gefühl, da würde etwas Wiederwilliges geschehen. Es fühlt sich eher so an, als hätten beide nichts dagegen einzuwenden, aus dem Kuss noch etwas mehr zu machen. Und das so ziemlich am Anfang des Films. Blöd, schließlich behält man diese Szene den Rest des Films über die ganze Zeit im Hinterkopf und merkt, wie der Konflikt an seinem Glaubwürdigkeitsproblem stirbt.
Schade, denn ansonsten ist die Ausgangssituation bei „The Interview“ grandios und auch das Drehbuch an sich ist sehr schön. Nur halt Herr Buscemi und Frau Miller, das geht leider gar nicht zusammen. Hummm…
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