Könnte schlimmer sein. Führt zumindest den gelungenen Trailer – nein, nicht diesen selten dämlichen Teaser von vor ein paar Tagen, sondern diesen Trailer – weiter, auch wenn diese Episode dessen Klasse (noch) nicht erreicht.
Filme, TV & Co.
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Lars von Triers Melancholia – Erster Trailer
Hui, Kirsten Dunst scheint ihre Depression jetzt wohl endgültig hinter sich gelassen zu haben und dreht wieder wunderbare Filme. Wobei wunderbar bei Lars von Trier ja eigentlich gar nicht geht. Mit von der Partie sind außerdem Kiefer Sutherland, die Tochter vom Frauenvernascher Gainsbourg, John Hurt und Udo Kier. Möge das Drama beginnen…
(via)
Mortal Kombat: Legacy
Gut, für einen weiteren schlechten Kinofilm hat wohl die Überzeugungskraft gefehlt. So blieb Regisseur Kevin Tancharoen wohl nichts anderes übrig als mit Mortal Kombat: Legacy eine Webserie zum Prügler zu machen. Erscheinen wird diese am 12. April auf Machinima.com. Vorab gibts erstmal nen kleinen Teaser-Trailer mit der ungeheuren Erkenntnis, dass sich in eine Serie zu einem Prügelspiel ordentlich geprügelt wird. Wow!
Hesher
Hesher jetzt, Baby. Der einzige Bewegtbild-Beweis dafür, dass Metalheads es einfach drauf haben! Kommt sicherlich irgendwann auch hier ins Kino. Ich freu mich schon drauf wie ein Schnitzel. Und jetzt: Battery, ihr Maden!
Jede Menge Zucker, fast ein ganzer Berg – The Social Network
Ein Artikel über den Versuch, das Phänomen Zuckerberg in rund 120 Minuten einzufangen.
Gleich vorneweg: Ich werde in diesem Artikel weder den Beginn noch irgendeinen Teil des Films nacherzählen, dazu habe ich nämlich weder Lust noch Lust, ihr müsst und solltet ihn euch schon selber angucken. Nur soviel zu dessen Anfang: Die dargestellte Szene ist ein einfacher Dialog, er beginnt lustig, wird immer ernster und spiegelt somit sehr gut den Rest des kommenden Films wieder. Denn hier werden sehr ernste Themen behandelt, jedoch nie ohne einen angemessenen Teil an Ironie zu der jeweiligen Situation beizusteuern. Der Zuschauer bekommt hier auch eine erste Ahnung von dem durch David Fincher zugeschriebenen Charakter Mark Zuckerbergs.
Kaum fällt dieser Name, BÄM, sind wir mitten ihm Geschehen. Doch was ist das ? Dieses Merkwürdige Geräusch ihm Hintergrund, während der Laufszene mit den Opening Credits ! AAA Hilfe ! Aber dann… Ah, viel besser. Ein Ausnahmepatzer in diesem Film. Und falls es an den Boxen des Premierenkinos von Columbia Pictures in New York lag meines örtlichen favorisierten Kinos lag, bitte ich diesen Einwurf zu entschuldigen. Denn die restliche musikalische Untermalung des Films ist keinesfalls schlecht. Ich würde sie eher als zurückhaltend bezeichnen. Eine sehr passende Zurückhaltung bei einem Film, der von seinen Dialogen getragen wird. Dennoch ist es gerade die Musik, die die spannenden Szenen des Films erst spannend macht.
Das Wort Szene, wie passend. Mir persönlich kam es so vor, als ob alle Szenen relativ langlebig wären. Diese Länge macht sie jedoch keinesfalls langweilig, ich hatte eher das Gefühl dass jeder einzelne Szene ihre Bedeutung und somit eben auch ihre zeitliche Länge zugesprochen wird. Die Aufmerksamkeit des Zuschauers wird durch spannende Momente, intelligente Dialoge, aber auch durch Zeitsprünge bei der Erzählung konsequent eingefordert. Eine gelungenes Stilmittel sind zudem die zuweilen auftauchenden Panoramaaufnahmen. Sie kommen unbemerkt, präsentieren eine schlichte, aber durch Kameraspiele mit Schärfe und Unschärfe aufgewertete Umgebung, die den Zuschauer nach schnellen Szenen kurz unterbewusst zum sammeln seiner Gedanken anregt.
Die ist auch nötig, wenn Zuckerberg wird nie als eindeutig gut oder schlecht umschrieben. David Fincher urteilt nicht über ihn, was ich ihm hoch anrechne und auch dem Film sehr zugutekommt. Die Verhandlungen zeigen seine guten und schlechten Seiten und das offene Ende lässt den Zuschauer selber urteilen.
Für mich zählt in Filmen das Gesamtkonzept. Ich erwarte nicht von jedem Schauspieler einen Joker ala Heath Ledger , aber der dargestellte Charakter muss glaubwürdig sein. Dies gelingt hier auch weitestgehend, denn die Charaktere bleiben sich ihrer Art treu. Was zwar wohl zum einen Teil mit dem Drehbuch zusammenhängt, zum anderen aber auch durchweg gut vermittelt wurde. Speziell erwähnt werden sollte Jesse Eisenberg, der sehr gut die, wie ich mit meinem Laienwissen einzuschätzen versuche, doch anspruchsvolle, zwiespältige Art des Herrn Zuckerbergs hervorragend darzustellen weiß. Und das bei einer Rolle, deren Analyse im Mittelpunkt des Films steht. Negativ ist mir hierbei allein die Leistung von Justin Timberlake aufgefallen. Dies muss nicht an seiner Schauspielkunst liegen, doch allein sein Image des nicht unbedingt gehaltvollen Popstars macht ihn für mich in jeder anderen Rolle außer in seiner eigenen unglaubwürdig. Der Preis aber an die überflüssigste Schauspielerin und den überflüssigster Charakter in diesem Film geht zweifelsohne an Brenda Song/Christy Lee. Wirklich beeindruckend, wie jemand, der ihn jeder Aufzählung des Filmcasts ganz vorne steht, im Rückblick auf den gesamten Film so unglaublich bedeutungslos sein kann. Respekt.
Was den Film für mich persönlich aber umso faszinierender macht, ist seine Art der Darstellung der Medienplattform Internet. Wie oft würde ich in letzter Zeit gefragt, „Wofür schreibst du denn Artikel im Internet ?“. Okay, die typische Antwort ist, weil ich Spaß daran habe. Doch warum habe ich daran Spaß ? Die Antwort ist das Mitteilungsbedürfnis, und dieses Gefühl bringt dieser Film in gebührender Form auf die Leihnwand.
Gleichzeitig bedeutet das aber, wer diesem Medium nicht so viel Bedeutung zuschreibt, den Film lange nicht so hochhalten wird wie ich es hier tue. Und gerade weil das doch immer noch bei einem großen Teil der Gesellschaft so ist, steht „The Social Network“ aktuell nur auf Platz 3 der Kinocharts. Hinter „Konferenz der Tiere“. Also wirklich, werter Leser, da wird man doch etwas ändern können oder ?
Zugegeben, ich habe diesen Artikel hier geschrieben, nachdem ich den Film einmal gesehen hatte. Um also keinen allzu großen Matsch Müll zu schreiben, habe ich in Kritiken über diesen Film gestöbert. Und was sehen ich da, einen „Like“ Button von Facebook. Für mich purer Sarkasmus. Dies lässt mich letztendlich zu dem Schluss kommen, dass obwohl Mark Zuckerberg weder gut noch schlecht aus dem Film rauskommt, er trotzdem über diesen erhaben ist.
Er ist eben einfach Mark Nerdberg Zuckerberg.
Wie das Internet meinen Fernseher getötet hat
Ein Mord. Tatverdächtiger: das Internet. Texturmatsch.de klärt auf.
Zugegeben, vermutlich gab es Komplizen. Darf ich vorstellen ?
Auslöser für diese Attentat war wohl ohne Zweifel mein PC höchstpersönlich. Denn Videospiele faszinieren jeden, vorausgesetzt man lässt sich darauf ein, allein schon durch ihr um ein vielfach höheres Entertainmentniveau, mittendrin statt nur dabei. Und wenn man es zulässt, dann wächst diese Faszination noch viel weiter. Es werden Berichte, Fanbilder, Fanvideos usw. gesucht und so wird ganz unbewusst das Medium gewechselt.
Willkommen im Internet. Von hier aus ist es nur noch eine Frage der Zeit. Vielleicht wird der Fernseher nochmal für favorisierte Sendungen eingeschaltet, jedoch nur solang bis am Ende eben dieser Sendung auf die Möglichkeit hingewiesen wird, alle Folgen im Nachhinein auf der eingeblendeten www.-Adresse nachzuholen. Oder, wenn es der der IQ zulässt, kommt man auch von alleine darauf.
„Und was ist mit den großen „Free-TV Blockbustern““, schreit mir Sonja Kraus imaginär entgegen. „Videothek oder Kino.to“ schreie ich zurück. Herrliche Stille breitet sich in meinem Kopf aus.
Unerwähnt sollte jedoch auch der Zeit Faktor nicht bleiben. Das Internet, mit all seinen Möglichkeiten, steht den ganzen Tag bereit, 24 Stunden kann geladen werden was beliebt. Es richtet sich nach dem Benutzer. Anders beim fernsehen, hier muss sich der Benutzer nach dem Medium richten. Ein großer Nachteil und meiner Meinung nach der endgültige Todesstoß.
Aber warum versuche ich hier eigentlich anderen diesen Mord anzuhängen ? Wer entfernte den Fernseher denn letztendlich mit seinen eigenen Händen aus diesem Zimmer ?
Somit wird hierraus ein Selbstgeständnis, Mord im Affekt, ich gestehe. Ob ich Reue zeigen werde ? Wohl kaum. Eine letzte Bitte hätte ich dann doch noch, eine Zelle ohne Fernsehgerät. Selbstbeherrschung liegt mir nicht und die Versuchung wäre dann doch zu groß. Das ist auch schon alles, Danke.
Gelandet bin ich am Ende hier, weg von hirnlosem TV-gezappe und hin zu einem hoffentlich guten Blog–Debüt.
Kritik: Inception
Christopher Nolan gilt es das Wunderkind Hollywoods. Er verschaffte Robin Williams neue Charakterzüge (Insomnia) und gab einem toten Kino-Franchise nicht nur seine dunkle geheimnisvolle und schmerzhafte Seele zurück sondern reanimierte es damit zugleich (Batman Begins und The Dark Knight). Nun ist Nolan, anders als z.B. Martin Scorsese, kein Regisseur der soziale Missstände aufdecken möchte oder den eine zeitgeschichtliche Epoche besonders reizt, Nolan ist zumeist ein kühler Erzähler über die Dämonen der Vergangenheit, die jeden von uns irgendwann einmal verfolgen.
Auch Inceptionist im Endeffekt nicht mehr als das, nur das Nolan hier inszenatorisch auf ein Effektfeuerwerk zurück greift, das den Zuschauer visuell einen neuen Orgasmus nach dem anderen beschert. Nun wäre Nolan aber nicht Nolan würde er das alles nicht ganz akribisch und emotionsarm erklären können, wenn die genaue Begründung auch auszubleiben vermag. DiCaprio spielt Dom Cobb, einen Gauner, der Menschen nicht real, sondern nur in ihren Träumen beraubt. Er schleicht sich in die privatesten Gedanken eines jeden ein und stiehlt das, was sein Auftraggeber haben möchte. Doch gleich zu Beginn ist Cobb auch schon am Ende. Halb tot wird er an einem idyllischen Sandstrand mit spielenden Kindern angeschwemmt. Kaum aufgewacht, spürt er schon den Lauf eines Maschinengewehrs in seinem Rücken. Dom wird abgeführt zu einem alten Mann. Die beiden scheinen sich zu kennen. Woher ist ungewiss und bleibt es auch erst einmal, denn jetzt fängt Nolan an die Vorgeschichte zu dieser Szene zu erzählen.
Dom ist gerade mitten in einem „Job“. Es gilt geheime Informationen aus dem Safe eines japanischen Energie-Magnaten (Saito, Ken Watanabe) zu „besorgen“. Doch der Job droht zu scheitern als eine ominöse Frau auf den Plan tritt. Mel, so viel erfahren wir schon einmal, stand irgendwann in einer sehr intimen Verbindung mit Dom. Von Kindern ist die Rede und von Misstrauen. Mehr Zeit zum Reden gibt es nicht, schließlich droht die Traumwelt, in die sich Dom zusammen mit seinem Kollegen Arthur (Jospeh Gordon-Levitt) hinein geschlichen haben, gerade sprichwörtlich zu zerbrechen. Der Job droht sich selbst zu exekutieren. Doch gerade als alles zusammen fällt und Saito sich selbst in einer weiteren Traumebene nicht zur Preisgabe der Informationen zwingen lassen will, tut sich für Dom eine neue Perspektive auf. Saito bietet ihm an, dafür zu sorgen, dass er endlich wieder in die USA zu seinen Kindern einreisen kann. Dom, verzweifelt durch die Isolation von seinen Kindern, nimmt den Auftrag an.
Seine verlassenen Kinder und Mel, seine Ex-Frau, das sind die Schatten, welche Dom verfolgen. Mel hat er schon verloren, seine Kinder droht er zu verlieren. Saito ist sein einziger Ausweg. Doch der Auftrag ist schwierig. Um das zu bekommen was Saito will, muss Dom nicht nur in den Traum seines Opfers, dem Erben eines riesigen Energieunternehmens, gelangen, sondern ihn in einem selbst konstruierten Traum davon überzeugen, das Erbe seines Vaters nicht einzugehen. Diese Methode, einer Personen einen fremdem Traum als ihren eigenen zu verkaufen, nennt man Inception. Sie gilt als fast unmöglich durchführbar und trotzdem muss es Dom versuchen. Dass ihn dieser Auftrag an das Limit seiner eigenen Belastbarkeit treiben wird, ist dann auch der Treibstoff, der den Film am laufen hält.
Was nun kommt ist eine Dissertation über das Wie, das Dafür und das Dagegen der Traummanipulation. Rein inhaltlich sucht Dom zusammen mit Arthur sein Team zusammen, rein faktisch betrachtet erklärt Nolan hier fast täuschend präzise, wie Träume infiltriert und kreiert werden. Täuschend deshalb, weil er nur an der Oberfläche kratzt. Welche Fähigkeiten man braucht lässt er offen, genauso wie eine Herkunftsgeschichte der Inception. Es wird also viel erklärt ohne wirklich viel zu sagen. Lange Dialogszenen werden mit optisch opulenten Aha-Effekten kaschiert. Da kippt schon einmal eine Straße gen Himmel, oder ein ganzes Stadtviertel hebt sich als Firmament empor. Nolan nimmt sich auch nur an dieser Stelle des Films zumindest ein paar Minuten Zeit, den Nebencharakteren etwas mehr Profil zu geben. Die restliche Zeit spielen sie eher als Statisten die Puppen in einem Masterplan, in dem DiCaprios Charakter der Meister der Puppen ist.
Denn trotz all der Effektorgien, trotz des innovativen Grundcharakters der Handlung, geht es Nolan im Grunde nur darum, DiCaprios Charakter erst beim Scheitern, dann bei der eigenen Katharsis und zum Schluss bei der Genesis zu beobachten. Er versteift sich dabei so sehr in Doms Geschichte, in der Mel dessen ultimative Nemesis verkörpert, dass er in seinem Erklärungswahn einen sehr großen Fehler begeht: Nolan verrät nach gut einer Stunde Spielzeit das Ende seines Films. Es ist ein kleiner Nebensatz in einer der unzähligen Debatten darüber, wie gefährlich die Inception wirklich ist, doch er erklärt die Anfangsszene des Films so präzise und kühl, wie Nolan den ganzen Film über zu erzählen pflegt.
Ab hier verkommt die grandios und atemberaubend inszeniert Action zu einem Zirkus. Sie dient nur mehr der optischen Kaschierung einer Geschichte, die versucht noch etwas Neues zu erzählen, wo es nichts mehr zu erzählen gibt. Nolan hat sich selbst ins Abseits manövriert, denn die Gewissheit über das Ende seiner Geschichte voller Illusionen und Versteckspielereien, macht dann auch die durchaus facettenreiche persönliche Tragödie Doms zu einer Farce. Schließlich weiß der Zuschauer schon über dessen weiteren Verlauf. Zwar versucht Nolan am Ende mit einer einzigen Einstellung und einem sehr zentralen Objekt des Films dem Plot doch noch seine Ungewissheit zurück zu schenken. Doch kommt diese Konfusion des Zuschauers viel zu spät, um wieder gut zu machen, was bis dahin geschehen ist. Kurzum: enttäuschend.
Kritik: Moon
In Duncan Jones Regiedebüt hat sich die Welt endgültig von ihrem tödlichem Energiestigma, dem Erdöl, befreit. Der Kraftstoff, welcher den blauen Planeten am Rotieren hält, nennt sich Helium-3 und wird auf der Oberfläche des Mondes abgebaut. Der Abbau des begehrten Rohstoffs geschieht dabei fast automatisch, die Raumstationen werden nur zur Sicherheit von einem Techniker täglich überprüft. Sam Bell, wunderbar gespielt von Sam Rockwell, ist einer dieser Menschen, die sich dazu verpflichtet haben, drei Jahre lang einsam auf einer Raumstation Helium-3 abzubauen. Sams einziger Weggefährte dabei ist eine künstliche Intelligenz namens GERTY, welche ihn dabei unterstützen soll, seinen Alltag auf der Raumstation zu meistern.
Sams Tage auf der Raumstation sind gezählt. Sein Vertrag läuft in wenigen Wochen aus und er freut sich schon sehnsüchtig darauf, seine Frau und sein Kind wieder zu sehen. Die einsamen Jahre auf der Raumstation haben jedoch ihre Spuren hinterlassen: Sams körperlicher Zustand ist schlecht und er leidet unter Halluzinationen. Eines Tages während einer Routinekontrolle passiert es dann: während einer Halluzination erleidet Sam einen Unfall und wacht mehrere Stunden später jedoch wieder voll genesen in der Krankenstation der Basis auf.
Sam wird misstrauisch als er eine live geschaltete Videokonferenz von GERTY mit Lunar Industries mit ansehen kann. Angeblich sei nämlich die Satelliten-Verbindung mit der Erde gestört, sodass Sam nur aufgezeichnete Meldungen seiner Familie empfangen könne. Zusätzlich bekommt GERTY die Anweisung, Sam daran zu hindern die Raumstation zu verlassen. Ein Rettungsteam von der Erde soll sich hingegen um den zerstörten Harvester kümmern. Sam schöpft Verdacht, dass hier irgendetwas nicht stimmen kann, und täuscht ein Gasleck um die Station verlassen zu dürfen. In dem Wrack des Harvesters findet er eine lebende Person: sich selbst.
An diesem Punkt ändert sich die Grundstimmung des Films: war er zuerst noch ein in melancholischen Bildern erzählte Kritik an der Einsamkeit des menschlichen Individuums in einer fast komplett durch Robotern automatisierten Welt, so werden jetzt die Schnitte hektischer, die Einstellungen enger und die Sprache aggressiver. Sam 1 und Sam 2 finden alsbald heraus, dass es sich bei dem ominösen „drei-Jahres-Vertrag“ um die Lebenszeit der Klone handelt, die sich zu Hauf als Ersatz für sie selbst unter der Basis befinden. Sam 1 findet auch heraus, dass es sich bei den Videonachrichten seiner Familie um Aufzeichnungen von vor 15-Jahren handelt und dass der echte Sam Bell immer noch auf der Erde lebt.
Jones Film bezieht aus der Hassliebe zwischen Sam 1 und Sam 2 dabei eine besonders interessante Dynamik. Beide Figuren haben einen Menschen als reales Abbild. Sam 1 ist jedoch durch die jahrelange Einsamkeit degeneriert und kann sich mit dem aggressiven und streitsüchtigen Sam 2 nicht mehr identifizieren. Dennoch arbeiten schlussendlich beide Klone zusammen, um über die Machenschaften der Lunar Cooperation zu berichten.
In Moon befasst sich Jones sehr ausgiebig mit der Frage, wie viel die Individualität eines Menschen in einer zum Teil automatisierten Welt noch zählt und wie sich die Isolation eines jeden auf seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten auswirkt. Das Resümee, welches Jones zieht, ist dabei eine Dystopie in schönen Bildern einer Wirklichkeit die weit entfernt scheint und es in Wahrheit dann doch nicht ist. Unbedingt ansehen.