Das wird jetzt hart für mich: ich habe Guitar Hero geliebt, heiß und innig war diese Beziehung. Ich habe Nächte, Tage, Monate damit zugebracht, One, Raining Blood und The Number of the Beast in immer irrwitziger werdenden Schwierigkeitsgeraden zu meistern. Meine weiße Explorer, ich nannte sie schlicht Doris, wie Metallica damals auf der „…and Justice For All“-Tour die geköpfte Justitia nannten (eben auf dieser Tour kürte James Hetfield seine weiße Explorer im Alleingang zu einem Kultinstrument), hatten eine fast schon zärtliche Beziehung. Sie war meine treu ergebene, mir viele Fehler verzeihende Spielgefährtin. Ja, es war eine schöne Zeit. In meinem kleinen Mikrokosmuss war ich mein eigener Held, härter, schneller, besser als alle anderen Gitarristen schredderte ich selbst die beeindruckensten Soli mühelos dahin. Doch Doris ist nun leider tot und umso mehr schmerzt mich das, was ich im aktuellen Polyneux-Artikel über „Guitar Hero World Tour“ sehen musste:
Dieses Stück seelenloses Plastik, infiltriert von einer Wii-Fernbedienung, wird Doris niemals ersetzen können. Doris, dir alleine überlasse ich die Ehre die einzige Gitarre zu sein, mit der ich Guitar Hero jemals spielen werden. Guitar Hero ist für mich mit dem Tot meiner geliebten weißen Explorer gestorben. Weitere Worte möchte ich darüber auch nicht verlieren, der Schmerz ist noch zu frisch. Liebe Doris, ruhe in Frieden.