Hui & Pfui Vol. 3

Hui für die Konsumhuren unter uns: der Steam Summer Sale hat endlich angefangen, Pfui hingegen, dass Valve selbst im x-ten Jahr wohl immer noch Probleme mit der Standhaftigkeit seiner Software hat. Extrem gut gefallen haben mir hingegen Marcus Gedanken darüber, dass Videospiele weitaus mehr sein können und sollten als Entertainment. Pfui hingegen ist, wie schlecht EAs Geschäftsgebaren inzwischen sein muss. Sowohl unser Senior Gamer als auch Brain Diesel geben hierfür erschreckend gute Beispiele. Richtig gut, und ja auch Eigenlob muss mal erlaubt sein, gefällt mir dafür mein erster Podcast mit Manu bei Breakfast at Manu spielt’s. Sim City Social ist hingegen leider der beschriebene Rotz, Finger weg! Achja: unglaublich cheesy: der Headshot-Controller, den uns PEARL mit sehr fadenscheinigen Argumenten im schräg schrulligen Videoclip auf Youtube verkaufen will.

Test: Crysis 2

(gespielt auf: Xbox 360, durch mit leichten Einstiegsschwierigkeiten)

Handlung?: Vorhanden, wenn auch eher sekundär. Sprich: ein Call of Duty: Black Ops wird zwar irgendwie geschlagen, tiefgründige Dialoge, Überraschung und solche Rafinessen habe ich aber nicht entdeckt. Im Endeffekt geht es darum, die Erde bzw. New York vor einer Alien-Invasion zu schützen und gegen ein repressives Regime vorzugehen. Hätte Stoff für eine Dystopie sein können, ists dann aber im Endeffekt nicht geworden. Wen wunderts? Vermutlich keinen.

Szenario: Ein kaputtes New York, Alieninvasoren, ein Über-Körperkondom, dass einem zur Ein-Mann-Armee macht, in Crysis 2 wird mir nicht der total ausgelutschte „fiktiver Krieg in einem möglichst realistischen Szenario“-Lollie angeboten. Reizend.

Spielprinzip: Schießen, rennen, nachladen, in Deckung gehen. Ja, Crysis 2 ist ein klassischer moderne Egoshooter. Der Nanosuite mit seinen Spezialfähigkeiten wie erhöhter Panzerung, Tarnung oder Schnelligkeit gibt dem Einheitsbrei etwas mehr Tiefgang. Via Visor ist es möglich sich verschiedene Wege durch New Yorks Häuserschluchten, U-Bahnen und Tunnel zu bahnen. Drauf los rennen und alles abknallen, was sich einem in den Weg stellt funktioniert zwar auch. Die schiere Überzahl an Feinden macht taktisches Vorgehen aber durchaus erforderlich. Erfreulich, dennoch bleibt der Spielablauf strikt linear, auch wenn man nicht ständig von irgendeinem NPC durch die Level gehetzt wird.

Aha-Effekte: Einige: unter mir einstürzende Brücken, Alienschiffe, die vom Himmel stürzen, bis dato auf Konsolen so noch nicht gesehene Lichteffekte. Crysis 2 hat seine Momenten, wo mir ein wenig der Mund offen stehen blieb. Nur: das Over-the-Top-Prinzip nutzt sich schnell ab, irgendwann schockte mich so recht nichts mehr.

Technisches: Das Endzeit-New-York unserer Wahl sieht grandios aus. Die Beleuchtung gehört mit zu dem Besten, was auf der aktuellen Konsolengeneration zu finden ist. Alles wirkt stimmig. Glitches gibt es hier und da zwar auch. So bleiben Gegner gerne mal an unsichtbaren Kanten hängen, einige Texturen sind auf Call-of-Duty-matschig ähnlichem Niveau und die Framerate haut in besonders rechenintensiven Szenen kurz mal nach unten ab. Trotzdem: Crysis 2 ist grafisch ein Highlight. PC-Spieler mögen sicherlich den grafischen Stillstand bemängeln, aber face it: PC-only rechnet sich heute nicht, Multiplattform ist das Zauberwort für gewinnbringende Produktionen. Hört man als Spieler zwar nicht gerne, aber nungut, ohne großes Budget wäre die Quake 3-Engine heute immer noch grafische Referenz.

Millionen-Seller?: Es ist ein Ego Shooter, noch Fragen? Sieben Millionen mal soll sich das gute Stück verkaufen, so will es Publisher EA. Obs was wird? Warten wir mal die nächsten Wochen ab.

Achillesferse: Die ersten drei Spielstunden sind gezeichnet von Orientierungslosigkeit und fragwürdigem, da kaum vorhandenem Storytelling. Was da bleibt ist meist nur die fesche Präsentation und ein klein wenig Bastelei mit dem Nanosuit. Unsere Gegner können anscheinend durch Wände schauen und haben das Talent, uns schon aus drei Kilometern kommen zu sehen. Ermüdend zusehens: richtige Kontrahenten, mit denen ich mich identifizieren konnte gab es kaum, der 08/15-Einheitssoldat und das Dosenalien warten stattdessen an jeder Ecke.

Affiges und Besonderes: Der Nanosuit spricht mit mir, natürlich nur in einer ans maximalste an Männlichkeit potenzierten Stimme, peinlich. Will ich eine Granate werfen, muss ich umständlich die Y-Taste zwei Mal drücken, auch peinlich. Die Mixtur aus SciFi und einem kaputten New York als realistischer Grundlage ist aktuell in keinem anderen Spiel vertreten. Schon besser. Die Fähigkeiten des Nanosuits werten das Spielprinzip sichtbar auf, was nett ist, auch wenns vereinfacht eins zu eins aus dem Vorgänger übernommen wurde. Die Gegner-KI hat stellenweise mehr auf dem Kasten als in allen anderen Call of Duty– und Medal of Honor-Teilen zusammen, Punkt!

Unterm Stich: Es kracht, um mich herum fliegen Wrackteile durch die Luft, mein erster Kontakt mit den Teufeln aus dem All steht bevor. Crysis 2 ist ein Shooter und bleibt ein Shooter. Die Geschichte hält mich nicht für allzu dumm, die Grafik ist stellenweise Mundwinkel-strapazierend, der Spielealltag für mich flott und launig inszeniert und der Nanosuit gibt mir das Gefühl, nicht den x-ten Call of Duty-Klon zu spielen. Klar, in seinem Inneren ist Crysis 2 ein echter Mainstream-Shooter, er versteckt das nur ganz geschickt vor mir in dem er sich ein frisches Szenario überzieht. Für mich schon jetzt besser als so ziemlich alles andere, was letztes Jahr in diesem Genre erschienen ist.

Die Medal-of-Honor-Debatte

Gerade bei 4players gelesen: Es wird im neuen Medal-of-Gähn-Teil möglich sein, die Taliban im Mehrspielermodus zu spielen. Scheinheiligkeit, Ignoranz und Realitätsverschiebung galore gehen dabei auf beiden Seiten ins Gefecht. Da wäre zuerst die Bundeswehr an der Reihe: Es ist widerwärtig, so ein Spiel auf den Markt zu bringen, während in Afghanistan Menschen sterben.“ Ja, Herr Wilfried Stolze, das mag vielleicht sein, aber ist es nicht pervers, moralisch fragwürdig und menschenverachtend, die Bundeswehr auf Youtube als Erlebnisveranstaltung zu präsentieren, während sie derweilen Zivilisten am Hindukusch tötete?

EA kann das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und kontert: „Wenn aktuelle Gewalt in Büchern, Filmen oder im TV thematisiert werden darf, warum nicht auch in einem Game“ Ganz einfach? Okay, weil ihr die Gewalt nicht hinterfragt, sonder nur einen aktuellen Krieg als Kulisse auswählt, weil es sich besser verkauft, eine höhere Medienresonanz hat und vielleicht für einen Skandal sorgen könnte. Also beschwert euch nicht über Stolzes Kommentar, es ist doch genau das was ihr haben wolltet. Und ganz ehrlich: ist Medal of Honor wirklich so schlecht, dass es sich ohne etwas Medien-Tamtam nicht verkaufen wird?

P.S.: Ein klein wenig erinnert mich das ja an eine gewisse Diskussion um ein sehr russisches Flughafen-Level, die wir letztes Jahr geführt haben. Warum also überhaupt darüber aufregen?

The Saboteur – Beta-Patch endlich erschienen

„Ich hoffe inständig für EA und Pandemic, dass sie da so schnell wie möglich einen Patch nachschieben.“ Als ich diese Worte über die nun hinlänglich bekannte ATI-Problematik bei Pandemics neuestem Softwarestreich The Saboteur verlor zeigte mir mein fast schon einsames Kalenderblatt den 3. Dezember an. Nun, heute ist der 19. Dezember, meine übrig gebliebenen Kalenderblätter führen schon fast ein Single-Dasein und, oh Wunder, EA bzw. Pandemic kommen endlich mit einem Beta-Patch, der dieses Problem lösen soll, um die Ecke.

Mehr als zwei Wochen hat es also seit Release gedauert, um The Saboteur von einer unspielbaren Freeze-Orgie zu einem einigermaßen spielbaren Action-Reisser mit außergewöhnlichem Setting und nettem Open-World-Ansatz zu transformieren. Das alleine ist schon eine Frechheit, noch viel frecher kann es aber werden, weil sicherlich EA höchstpersönlich den Raubkopierern die Schuld an den schlechten Verkäufen der PC-Version geben wird, und nicht ihrer katastrophalen Patch-Politik. Was dem ganzen Prozedere jetzt aber noch die Krone aufsetzt, ist die Art und Weise wie hier uns PC-Spielern mit ATI-Karten und Multicore-CPUs und einer neueren Windows-Version als XP  (jaja, extrem exotische Hardwarekombi, ich weiß) ausgeholfen wird: vorerst muss ein Beta-Patch genügen. Warum? Angeblich, weil man innerhalb von 15 Tagen nicht in der Lage dazu war, den Patch hinreichend zu testen. Das ist, gelinde gesagt, ein Witz. EA spielt hier offensichtlich perfide mit der Geduld von uns eh schon recht geduldigen PC-Spielern, denn:

1.)  Hab ich den Titel am Releasetag für 49 Euro erstanden und konnte ihn aufgrund von Hardwareinkompatibilitäten nicht spielen.

2.) Konnte ich The Saboteur nicht umtauschen, da ich den DLC-Content, um nackte Tatsachen im Spiel sehen zu dürfen, schon aktiviert hatte. Dabei hätte ich The Saboteur gerne gegen eine Xbox360-Version getauscht, diese lief nämlich ohne Probleme.

3,)Musste ich mehr als 2 Wochen auf eine Lösung warten, und…

4.)…bekomme dann einen Beta-Patch vorgesetzt.

Ich fühle mich als PC-Spieler von EA eindeutig verarscht. Trotzdem, und das nur aufgrund des interessanten Spielkonzeptes, welches EA allein den Entwicklern vom inzwischen geschlossenem Pandemic Studio zu verdanken hat, freue ich mich jetzt darauf, endlich in die Haut eines irischen Quertreibers schlüpfen zu können, um meinen sehr, sehr weit entfernten Vorfahren die Hölle heiß zu machen.

Download: The Saboteur Beta-Patch

The Saboteur – So läufts auch mit ATI-Karten

Gestern hab ich mich ja bereit darüber ausgelassen, dass die Kombination von ATI-Karten mit The Saboteur das Spiel zu einem unfassbaren Freeze-Fest verkommen lässt. Tiefergehende Analysen und der freundliche Hinweiß auf diesen Blogeintrag führte nun aber zu einer passablen, wenn auch nicht unbedingt performanten Lösung.

Anscheinden mag The Saboteur nämlioch die Kombination von Dual- oder Quadcore-CPU mit ATI-Grafikkarte und Windows Vista oder 7 nicht wirklich. Deshalb gibt es zwei (vielleicht auch drei) Lösungsansätze.

1. Man installiert auf einer zweiten Patition das gute alte Windows XP und hat so mit unserem irischen Agenten eine Menge Spaß.

2. Man lässt The Saboteur nur mit einem Kern laufen. Nachteil: das Spiel kommt öfter mal ins Stocken, da halt nur noch die Kraft von einem Kern zur Verfügung steht. Auf meinem Quadcore läuft das Spiel auf hohen Details zwar fast durchgängig mit 30 fps, dennoch ärgert es mich natürlich, dass ich hier extra Performace verschenken muss. Um The Saboteur mit nur einem Kern laufen zu lassen, muss man zunächst das Spiel starten und dann im Hauptmenü via Alt-Tab zum Desktop zurück kehren und dort den Taskmanager öffnen, hier wählt man nun folgende Option aus:

The Saboteur - 1. Schritt: Taskmanager

The Saboteur - 2. Schritt CPU-Kerne deaktivieren3. Angeblich soll es helfen, die TheSaboteur.exe in UT3.exe umzubennenen. Warum, kann ich leider nicht genau sagen. Auch soll es funktionieren, das Programm im Windows-XP-Kompatibilitätsmodus laufen zu lassen. Letzteres hat bei mir übrigens nicht funktioniert.

Sollten euch weitere Tipps und Tricks einfallen, könnt ihr sie gerne in den Kommentaren posten.

The Saboteur – ATI-Sabotage? **UPDATE**

The Saboteur ArtworkGTA meets Paris im 2. Weltkrieg, das klingt für mich sehr verlockend. Gerade weil ich als Videospieler von Frankreich zur Zeit des 2. Weltkriegs eigentlich nur die Slacht in der Normandie mitnehmen durfte. Mehr Sightseeing wird einem als amerikansicher Soldat einfach nicht gewährt. Pandemic hat sich mit dem Setting also schon einmal einen riesen Gefallen getan. Und ich würde The Saboteur auch gerne spielen, nur leider hat sich Pandemic mit einer Sache überhaupt keinen Gefallen getan: die PC-Fassung.

Nein, die Steuerung ist nicht mies, auch gibt es keine inhaltlichen oder optischen Konsolen-Zwangslimitierungen. Nein, dass alles gibt es nicht, oder besser formuliert, das alles scheint es nach 15 Minuten Spielzeit nicht zu geben. Denn weiter komme ich einfach nicht. Irgendwie mag der Programmcode von The Saboteur nämlich überhaupt keine ATI-Grafikkarten, und nein, liebe PC Games Hardware, es beschränkt sich auch nicht auf Atis neue 5xxxx-Serie. In meinem Rechner schlummert eine HD4890 und selbst damit kann ich nur von einem Freeze zum Nächsten spielen.

Ich hoffe inständig für EA und Pandemic, dass sie da so schnell wie möglich einen Patch nachschieben. Mein Zeitlimit läuft in genau 10 Tagen ab, dann kann ich es bei Amazon nicht mehr zurück schicken. Sollte bis dahin nichts dergleichen da sein, werde ich Wohl oder Übel die PC-Version mit einer Xbox360-Version durchtauschen müssen. Und ihr wundert euch alle, warum der PC als Highend-Spieleplattform ausstirbt?

**UDAPTE**
Den Umtausch kann ich mir dank EA übrigens gleich sparen. Wer nämlich Boobies sehen möchte, der muss dafür im Optionsmenü den „Nackt-Modus“ aktivieren. Um dies zu können muss man das DLC-Addon „Midnight Club“ kaufen. Aber nur, wenn man nicht zuvor den in der Packung enthaltenen Code zum freien Download verwendet hat. Sprich: wer das Spiel gekauft hat, das Addon frei geschaltet hat, und nun The Saboteur wieder verkaufen möchte, kann das nur ohne das DLC-Addon machen. Das dürfte wiederrum den Wiederverkaufswert extrem schmälern, denn wer will schon extra 5 Euro dafür Zahlen müsen, nur um etwas nacktes Fleisch zu sehen? Das versteht EA also unter „neuer Kreativität“… Danke übrigens an die Jungs von wired.com für den Hinweis.
**UDAPTE ENDE**

Wer wissen möchte, wie The Saboteur auch auf ATI-Karten spielbar wird, wird in meinem Artikel „The Saboteur – So läufts auch mit ATI-Karten“ fündig.

Brütal Legend – Es kommt im Oktober

Die Sonne scheint, in „Onechanbara“ gehts endlich weiter (Selbstmordgamedesign my ass), „Afro Samurai“ liegt auch schon auf meinem Tisch und ein kühles Bier gibt es hoffentlich auch gleich. Was könnte es noch schöneres geben? Genau, die Gewissheit, dass „Brütal Legend“, Tim Schafers herrlich überspitzte Actionsatire, am 16. Oktober (die Amis dürfen schon am 13. virtuelle Anarchie genießen) in den Handeln und hoffentlich in das Laufwerk meiner 360 kommt. Da sag ich nur: Hail to the king, baby!

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