Kennt ihr dieses Gefühl in eurem Brauch, wenn ihr euch die Ohrstöpsel eures Ipods in die Ohren haut auf Play drückt und sofort anfangt wehmütig zu werden? Euer Verstand setzt sich rege in Bewegung und stellt sich vor, wie es jetzt wäre als Teil dieser Band – idealerweise natürlich Sänger und Gitarrist – auf der Bühne zu stehen und eben dieses Liedgut der Masse zu offerieren? Schwitzige Körper rocken vor eure Augen ab, während ihr ein Mörder-Riff nach dem anderen aus eurer alten Gibson zaubert, mal mehr mal weniger melodisch ins Mikro gröhlt und ihr das Gefühl bekommt, der Rock-Olymp ist nicht mehr weit entfernt? Nein? The Subways hören!
Kritiker sagen ja oft, es sei nicht sonderlich schwer, eingängige Riffs hintereinander zu hängen, einen netten Refrain zu zaubern und dabei noch einigermaßen cool rüber zu kommen. Achja? Mal ganz ehrlich: die Artic Monkeys haben auf ihrem zweiten Album bei diesem Versuch zwar nicht übel, aber immerhin ansatzweise verkackt. Und selbst Altmeister des furztrockenen Stoner-Rock wie Monster Magnet haben seit der 99er Über-Platte Powertrip so ihre Probleme mit Coolness und Abgedrühtheit – 4-Way Diablo schon einmal gehört?
The Subways zeigen ziemlich gekonnt, wie mans macht. Jeder Song schlägt ein wie eine Granate. Die Gitarre wirft eine geile Melodie nach der anderen raus, der Bass dröhnt herrlich, der Gesang treibt voran, der Drummer haut wie ein Wahnsinnger auf seine Kessel. Kurz: die Platte rockt, ohne dabei zu langweiligen. Ruhige mit schnelleren Passagen wechseln sich ebenso wie Akkustik-Parts mit E-Parts ab. Gesanglich wird desöfteren das komplette Spektrum des Sängers geboten. Einflüsse aus Metal, Alternative, Hardrock, Blues und Stoner-Rock sind dabei an allen Ecken und Kanten – und davon gibt es viele – zu spüren.
Bei den Songs selbst wird viel auf bewährtes Riff-Material zurück gegriffen, welches in den einzelnen Songs aber komplett neu arrangiert wird. Das macht schon beim nur mal kurz Reinhören enorme Freude. Wer die Platte längere Zeit in seinem CD-Spieler rotieren lässt, wird schon bald nichts anderes mehr hören wollen. Wer also dachte, nach Young for Eternity sei das Riff-Feuerwerk schon abgebrannt, wird hier eines Bessere belehrt. Richtig so!